Aschenputtel
Nachdem in den vergangenen Jahren vor allem neuere Kindertheaterstücke zur Aufführung kamen, möchten wir in diesem Sommer wieder ein „klassisches Märchen“ auf die Bühne bringen. Eine der anrührendsten Erzählungen aus dem reichen Schatz der Gebrüder Grimm ist die von Aschenputtel, dem armen, gedemütigten Mädchen, das am Ende Königin wird.
In der klaren Trennung von Gut und Böse agieren auf der einen Seite Stiefmutter und Stiefschwestern, herzlos und gehässig. Auf der anderen Seite Aschenputtel, geduldig alle Beschimpfung ertragend, und die wenigen Freunde, zu denen in unserer Bearbeitung auch der Narr des Königs gehört. Er ist es, der unter dem grauen Kleid das gute Herz erkennt. Da sind natürlich noch die Tauben, die Aschenputtel helfen, die schier unlösbare Aufgabe zu bewältigen, Schüsseln voller Linsen aus der Asche zu lesen. Und dann wirken hilfreiche Zauberkräfte, die von dem Grab der Mutter ausgehen und das graue Aschenputtel in eine strahlende Ballkönigin verwandeln. Kein Wunder, dass der junge König von ihr bezaubert ist und mit einem Mal alle seine Traurigkeit vergisst. Niemand hatte es bislang geschafft, ihn aus seiner melancholischen Stimmung herauszulocken, weder der Narr mit seinen Späßen, noch die vielen Hofdamen mit ihrem exzentrischen Auftreten. Jetzt heißt es, das Glück zu packen. Aber es entschwindet wieder. Da hat der Hofnarr hat einen schlauen Plan: Er bringt das Pech ins Spiel. Ob Pech hilft, Glück festzuhalten?
Doch bis sich alles zum Guten wendet, geschieht noch vieles auf unserer Bühne. Da treten weitere Akteure auf zur Auflockerung der Handlung und zur Belebung der Bühnenfläche; so der Dr. Eisenbarth, der seine Patienten auf sehr spezielle Weise behandelt und allerlei Wunderarzneien anzubieten hat. Neugier weckt auch die alte Wahrsagerin Marjuschka mit ihrem Tanzbären, der – nicht nur zum Vergnügen der Kinder – den immer auf Ordnung bedachten Büttel in die Flucht schlägt. Ungläubiges Staunen macht sich breit, als Marjuschka dem unscheinbaren Aschenputtel eine strahlende Zukunft prophezeit. „Alles Grau wird wandeln sich in Silber … wird wandeln sich in Gold“.
Damit diese Vision Wirklichkeit wird, müssen noch viele mithelfen: Hofnarr, König, Tauben, Kinder auf der Bühne und – nicht zuletzt – die Kinder im Zuschauerraum.
So wünschen wir allen Zuschauern – ob kleinen oder großen – viel Freude an unserem Spiel.