Nichts als Kuddelmuddel
„Nichts als Kuddelmuddel“ von Jürgen Hörner
Madame Kassandra liebt die Farbe lila. Sie ist Wahrsagerin und beschäftigt eine Putzfrau die ihr als einzige Kundin ihre naive Nachbarin anschleppt, obwohl sie selbst nichts von dem Hokuspokus hält. Außerdem ist das Telefon von Madame Kassandra kaputt und ihre Fenster mal wieder dreckig. Der etwas dümmlich wirkende Fensterputzer der immerzu an die Scheibe klopft strapaziert ihre Nerven genauso wie der Mann von der Telekom, der zu enges Schuhwerk hat. Als am Ende alle in der Wohnung verteilt sind und sich begegnen, kommt heraus, dass die naive Kundin und der Telefontechniker, genauso wie die Putzfrau und der Fensterputzer verheiratet sind und es scheint keinen größeren Kuddelmuddel mehr geben zu können… wäre nicht alles ein Theaterstück.
Denn in diesem Jahr sehen unsere Zuschauer ein Theater im Theater, das heißt eine verkorkste Generalprobe in der sich Textschwierigkeiten, fehlende Requisiten und entnervte Darsteller im Minutentakt mit dem vor Wut kochenden Regisseur abwechseln. Dauernd muss die Generalprobe unterbrochen werden und Madame Kassandra und die anderen werden zu Schauspielern einer Laienschauspieltruppe. Die anschließende Premiere wird zum Alptraum für Regisseur und Darsteller, da zusätzlich die Eifersuchtsdramen der Spieler die Aufführung genauso beeinflussen wie plötzlich auftretende technische Probleme. Da ist es nicht förderlich, dass ein Darsteller seinen Frust betrinkt und dass die Souffleuse und der Haustechniker häufiger zu sehen sind als es allen lieb ist.